Die moderne Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Absinth hat sich weitgehend von den historischen Mythen und Aberglauben entfernt, die das Getränk umgaben. Hier sind einige wichtige Punkte, basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, einschließlich der Rolle von Thujon und des hohen Alkoholgehalts:
Thujon und Toxizität
- Wissenschaftliche Erkenntnisse: Moderne Studien zeigen, dass Thujon, selbst in den Mengen, die in historischem Absinth vorhanden waren, wahrscheinlich keine halluzinogenen Effekte verursacht. Die toxischen Effekte von Thujon treten erst bei Konzentrationen auf, die weit über denen in regulärem Absinth liegen.
- Quellen: Lachenmeier, D.W., et al. „Absinthe – a review“, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 2010.
Alkoholgehalt
- Auswirkungen: Absinth ist besonders für seinen hohen Alkoholgehalt bekannt, der typischerweise zwischen 45% und 75% liegt. Der hohe Alkoholgehalt kann bei übermäßigem Konsum zu den bekannten Risiken und Gesundheitsproblemen führen, die mit starkem Alkoholkonsum verbunden sind.
- Quellen: Padosch, S.A., et al. „Absinthism: a fictitious 19th century syndrome with present impact“, Substance Abuse Treatment, Prevention, and Policy, 2006.
Langzeitwirkungen
- Gegenwärtige Forschung: Es gibt begrenzte spezifische Forschung über die Langzeitwirkungen des Konsums von Absinth. Die meisten Gesundheitsrisiken sind ähnlich denen von anderen alkoholischen Getränken, einschließlich Risiken für Lebererkrankungen, Abhängigkeit und andere.
- Quellen: Mack, H.G., et al. „Absinthe: what’s your poison?“, British Journal of Ophthalmology, 1999.
Moderne Produktionsstandards
- Regulierungen: Die heutige Produktion von Absinth unterliegt strengen Regulierungen, insbesondere bezüglich des Thujon-Gehalts. Dies hat zu einer sichereren und standardisierteren Produktqualität geführt.
- Quellen: Arnold, W.N. „Absinthe“, Scientific American, 1989.
Wissenschaftlicher Konsens
- Genereller Konsens: Der aktuelle wissenschaftliche Konsens ist, dass Absinth, wenn er verantwortungsvoll und in moderaten Mengen konsumiert wird, nicht gefährlicher ist als andere hochprozentige alkoholische Getränke.
- Quellen: Lachenmeier, D.W., et al. „Thujone—Cause of absinthism?“, Forensic Science International, 2006.
Abschliessende Bemerkungen
Die moderne Forschung hat viele der Mythen, die sich um Absinth ranken, widerlegt, insbesondere bezüglich Thujon und dessen psychoaktiven Effekten. Der Fokus liegt nun mehr auf den Risiken, die mit dem hohen Alkoholgehalt von Absinth verbunden sind, ähnlich wie bei anderen Spirituosen. Trotzdem ist weiterführende Forschung nötig, um ein vollständigeres Bild der spezifischen Gesundheitsauswirkungen von Absinth zu erhalten.
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