Charles Baudelaire war ein französischer Dichter des 19. Jahrhunderts, der heute oft als einer der bedeutendsten französischen Lyriker und eine Schlüsselfigur in der literarischen Entwicklung des Symbolismus angesehen wird. Er wurde am 9. April 1821 in Paris geboren und starb in derselben Stadt am 31. August 1867.
Baudelaire ist am bekanntesten für sein Werk «Die Blumen des Bösen» («Les Fleurs du mal»), eine Sammlung von Gedichten, die das Schöne mit dem Dekadenten und Morbiden verbinden. Diese Gedichte brachen mit den traditionellen Konventionen der Lyrik, indem sie die Schönheit in der Hässlichkeit und die sublime Erfahrung im Profanen fanden. Das Werk war bei seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1857 wegen angeblicher Obszönität und Blasphemie umstritten und führte zu einem Gerichtsverfahren, in dem Baudelaire und sein Verleger zu Geldstrafen verurteilt wurden, und einige Gedichte wurden verboten.
Baudelaires Dichtung war tief geprägt von seinem Verständnis der Moderne und der Grossstadt Paris, in der er lebte. Sein Konzept der „modernen Schönheit“ war von einem Gefühl der Melancholie und des Spleens durchdrungen – ein Wort, das er oft benutzte, um einen Zustand tiefer Unzufriedenheit und Lebensüberdruss zu beschreiben.
Neben seiner Dichtung war Baudelaire auch als Kunstkritiker tätig. Er schrieb über die Werke von Eugène Delacroix, den er bewunderte, und über die Salons seiner Zeit. Er war einer der ersten Befürworter der Werke von Édouard Manet und anderen Künstlern, die später als Impressionisten bekannt wurden.
Was Absinth betrifft, so war Baudelaire Teil eines literarischen und künstlerischen Zirkels, der diese Spirituose konsumierte. Absinth war im 19. Jahrhundert in Frankreich beliebt und galt als inspirierend und kreativitätsfördernd, aber auch als potenziell gefährlich aufgrund seines hohen Alkoholgehalts und der Anwesenheit von Thujon, einer chemischen Substanz, die in den darin verwendeten Kräutern vorhanden ist. Baudelaire selbst soll Absinth genossen haben, und er schloss ihn in seine künstlerischen Betrachtungen über die Genüsse und Leiden des Lebens ein.
In seinem Werk «Die künstlichen Paradiese» («Les Paradis artificiels») reflektierte Baudelaire über die Wirkungen von Drogen wie Opium und Haschisch auf die Wahrnehmung und das kreative Bewusstsein. Obwohl er sich mehr auf Opium und Haschisch konzentrierte als auf Absinth, reflektiert das Werk seine Überzeugung, dass Drogen den Zugang zu neuen geistigen Erfahrungen eröffnen können, aber auch die Gefahren, die mit ihrem Missbrauch verbunden sind. Baudelaire war fasziniert von der Idee, durch Drogen die Grenzen des Bewusstseins zu erweitern, warnte aber auch vor den destruktiven Folgen des Drogenmissbrauchs.
Als Persönlichkeit war Baudelaire komplex und widersprüchlich. Er war sowohl ein Teil der bürgerlichen Gesellschaft, als auch ein Rebell gegen deren Konventionen und Moralvorstellungen. Er lebte ein Leben voller finanzieller Schwierigkeiten und litt unter verschiedenen gesundheitlichen Problemen, die zum Teil durch seinen Lebensstil und seinen Konsum von Alkohol und Drogen verschärft wurden. Sein Einfluss auf die nachfolgende Literatur und Kunst ist unbestritten, und seine Arbeiten werden bis heute studiert und bewundert.
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