Bohème-Kultur

Bohème-Kultur

Die Bohème-Kultur bezieht sich auf einen Lebensstil, der mit Künstlern, Schriftstellern, Journalisten, Musikern und Schauspielern in Verbindung gebracht wird, die sich oft außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Konventionen bewegen. Der Begriff „Bohème“ stammt ursprünglich aus Frankreich und bedeutet „Bohemian“ in Bezug auf das ungezwungene, unkonventionelle Leben, das oft mit der Romantik und Armut verbunden ist. Historisch gesehen wird die Bohème-Kultur häufig mit dem Quartier Latin in Paris in Verbindung gebracht, einem Viertel, das für seine künstlerische und studentische Bevölkerung bekannt ist.

Die Blütezeit der Bohème war im 19. Jahrhundert und setzte sich bis in die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts fort. Es war eine Zeit großer künstlerischer Innovation und des gesellschaftlichen Wandels. Die Bohème-Kultur wurde populär durch die Werke von Schriftstellern wie Henri Murger, dessen 1851 erschienenes Werk „Scènes de la vie de bohème“ als eine Art Leitfaden für diesen Lebensstil diente und später die Basis für Puccinis Oper „La Bohème“ bildete.

Die Bohème-Lebensweise wurde oft mit einer abweisenden Haltung gegenüber materiellem Reichtum und konventionellen Karrieren verbunden. Stattdessen wurde Wert auf künstlerische Freiheit, Nonkonformität, lebendige zwischenmenschliche Beziehungen und oft auch ein wanderndes, nomadisches Dasein gelegt. Die Bohème-Kultur hat die Entwicklung der modernen Kunst maßgeblich beeinflusst und ist auch heute noch in gewisser Weise in künstlerischen und literarischen Kreisen präsent. Sie repräsentiert einen gesellschaftlichen Gegenentwurf, der die Selbstverwirklichung und den künstlerischen Ausdruck über traditionelle Werte und Erwerbstätigkeiten stellt.

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